Die Jahrgangsstufen 7 und 8
Abteilungsleitung: Simon Anderson (s.anderson@dfg-hamburg.de)
Die Jahrgangstufen 7 und 8 sind für die Schülerinnen und Schüler eine Phase des Umbruchs zwischen Kindheit und Erwachsensein. Sie entsprechen den ersten beiden Jahren des Cycle 4 (cycle de l’approfondissement) im französischen System. In dieser Zeit werden wichtige Schritte zur Persönlichkeitsentwicklung gegangen. Im Unterricht erwerben unsere Schülerinnen und Schüler eine vertiefte Allgemeinbildung.
Wir am DFG berücksichtigen dieses Spannungsverhältnis zwischen steigenden schulischen Anforderungen und Herausforderungen der Adoleszenz und unterstützen alle Schülerinnen und Schüler darin, das Beste aus sich herauszuholen. Konkret bedeutet das eine vertrauensvolle Betreuung durch Klassen-, Fach- und Beratungslehrerinnen und -lehrer sowie durch die Schulleitung.
Um individuellen Interessen Sorge zu tragen, bieten wir im Wahlpflichtbereich ein vielfältiges Angebot an (siehe unten). Wir fördern leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in einem unserer zahlreichen Förderkurse oder vermitteln individuelle Nachhilfe im Rahmen von Schüler helfen Schüler (Ansprechpartnerin: Frau Monneret).
Herausgefordert werden unsere 7. und 8. Klässler auch außerunterrichtlich im Rahmen von Reisen und anderen Projekten (siehe unten).
Wahlmöglichkeiten für die 7. Klassenstufe
Im 7. Schuljahr erhalten unsere Schüler:innen entweder Musik-, Kunst- oder Theaterunterricht.
Der Unterricht findet in unterschiedlichen Sprachen statt. Der Kunstunterricht wird auf Französisch erteilt, der Musikunterricht auf Deutsch und der Theaterunterricht bilingual – im ersten Semester von Klasse 7 in der einen Sprache, im zweiten Semester in der anderen.
In diesen Kursen treffen die Kinder des deutschen und französischen Zweigs zum ersten Mal aufeinander. Die Kurse sind – je nach Wahl der Schüler:innen – gemischt. Wir ermutigen unsere Schüler:innen explizit, ihrer Neigung entsprechend zu wählen, auch gerne den Kurs, der in der Partnersprache unterrichtet wird. Der Unterricht in den Künsten ist sehr praxisorientiert und es finden keine längeren schriftliche Phasen statt. Daher eignet er sich hervorragend für den Erstkontakt mit der Partnersprache als Unterrichtssprache. Es entstehen also keine Nachteile, wenn man einen Kurs in der Partnersprache wählt.
Nach der Vorstellung der Künste durch unsere Fachlehrer:innen bekommen die Schüler:innen einen Wahlzettel. Sie geben eine Erstwahl und eine Zweitwahl an und die Eltern unterschreiben den Wahlzettel.
Übrigens: Die schulinternen Curricula aller Fächer finden Sie hier. Zögern Sie nicht, Frau Théry bei weiteren Fragen anzusprechen.
Wahlmöglichkeiten und Wahlverfahren für die 8. Klassenstufe
In jedem Wahlbereich kann (und muss) genau ein Fach belegt werden.
In allen wählbaren Kursen werden die Schüler*innen des deutschen und französischen Zweiges in gemischten Gruppen unterrichtet. Dadurch werden die sprachlichen und die interkulturellen Kompetenzen der Kinder gefördert.
Während im Wahlbereich I (Kunst, Musik, Theater) von einem auf das andere Jahr das Wahlfach gewechselt werden kann, ist das im Wahlbereich II und III nicht möglich. Das gewählte Fach wird von Klasse 8 bis 10 durchgehend belegt. Die Wahl in der 8. Klasse ist allerdings keine Vorentscheidung für Fächerwahl in der Oberstufe.
Wahlbereich I
Im Wahlbereich I kann zwischen Theater, Musik und Bildender Kunst wählen. Musik wird auf Deutsch, Bildende Kunst auf Französisch und Theater ein Halbjahr in der einen und ein Halbjahr in der anderen Sprache unterrichtet.
Wahlbereich II
Im Wahlbereich II kann Ihr Kind zwischen Religion und Philosophie wählen. Die Inhalte beider Kurs sind aufeinander abgestimmt. Ähnliche Themen werden entweder aus überkonfessioneller religiöser Perspektive oder mit philosophischen Methoden und Fragestellungen betrachtet. Religion wird in deutscher und Philosophie in französischer Sprache unterrichtet.
Wahlbereich III
Im Wahlbereich III kann zwischen Spanisch, Latein und Informatik gewählt werden. Dem Unterricht in allen drei Fächern können Schüler*innen beider Zweige problemlos folgen:
Spanisch wird mit einem Lehrbuch von einem deutschen Schulbuchverlag unterrichtet, aber es wird gerade am Anfang auch französischsprachige Erklärungen geben. Im Lateinunterricht werden lateinische Texte sowohl ins Deutsche als auch ins Französische übersetzt. Das Latinum kann zwar am DFG nicht automatisch erworben werden, aber der Lateinunterricht ist eine gute Vorbereitung auf eine Latinumsprüfung. Der Unterricht findet in beiden Sprachen statt, während das Lehrbuch ohne sprachliche Erklärungen auskommt. Computersprache ist überall auf der Welt gleich, Erklärungen können in Informatik auch in beiden Sprachen gegeben werden.
Informationen über die Wahlfächer
Wahlbereich I
Kunst
Im Fach Bildende Kunst werden jedes Jahr verschiedene Themen, Techniken und Vorgehensweisen ausprobiert: Beobachtungszeichnung mit Bleistift, ausdrucksstarke Skulpturen aus Ton, Perspektive im Dienste der Architektur oder der Phantasie – alles ist möglich! Wir lernen die Proportionen der menschlichen Figur kennen, malen große Leinwände, diskutieren über aktuelle künstlerische Probleme und beschäftigen uns mit einigen berühmten Meisterwerken. Von der 5. Klasse bis zur Oberstufe, vom Realismus über die Welt der Comics und der engagierten Kunst bis hin zur Abstraktion, entwickeln die Jugendlichen einen eigenen Stil und immer persönlichere Projekte!
Musik
Voir informations sur les options en 5ème ci-dessus
Theater
Theaterspielen ist eine Praxis, die die Vorstellungskraft und den körperlichen Ausdruck wertschätzt und entwickelt. Während des Theaterunterrichts werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, mit ihrem Körper zu spielen, sich kurze Szenen auszudenken, Pantomime zu improvisieren, miteinander zu interagieren und auch ein wenig Text zu lernen, um ihn vor der Gruppe aufzuführen.
Wann? Zwei Sequenzen von 45 Minuten pro Woche.
Wie läuft der Kurs ab? Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Gruppen aufgeteilt (eine mehr deutschsprachig, die andere mehr französischsprachig). Jede Gruppe wird ein Semester in deutscher Sprache und ein Semester in französischer Sprache unterrichtet. Während des Unterrichts nehmen die Schülerinnen und Schüler sowohl an Ateliers teil, um Stimme, Haltung, Gestik und Körperausdruck zu trainieren und zu verbessern, als auch an Gruppenarbeiten, um die Vorstellungskraft zu schulen und vor einem Publikum aufzutreten.
Für wen ist dieser Kurs geeignet? Für alle, die gerne in eine Rolle schlüpfen, sich mündlich ausdrücken und ihre Vorstellungskraft nutzen möchten, aber auch für schüchterne Menschen, die ihr Selbstvertrauen stärken und ihre Selbstsicherheit vor einem Publikum entwickeln möchten!
Wie wird der Kurs bewertet? Während des gesamten Semesters werden die Schülerinnen und Schüler nach ihrem Einsatz im Unterricht (Aufmerksamkeit, Mitarbeit, Arbeit in der Gruppe) und nach einem Auftritt auf der Bühne, der mehrere Wochen lang vorbereitet wurde, bewertet. Am Ende erhalten sie eine Gesamtnote pro Halbjahr.
Wahlbereich II
Religion
Religion: Zielgruppe und Ziele
- Der Religionsunterricht wendet sich an alle Schülerinnen und Schüler
- Er ermöglicht, unterschiedliche Religionen und Lebensauffassungen kennenzulernen
- Wer sich einer Religion verbunden fühlt, kann Kenntnisse vertiefen.
- Wer sich keiner Religion zugehörig fühlt, lernt, religiöse Hintergründe anderer besser zu verstehen.
Diesseits und Jenseits
- Gibt es Gott überhaupt?
- Was trägt mich im Leben? Was gibt mir Halt und Sinn?
- Bestraft Gott Menschen für böses Handeln in der Hölle?
- Wie erreiche ich das Paradies, den Himmel, Erlösung, Vervollkommnung?
- Brauchen wir einen Weltretter?
Glaubensfreiheiten und Glaubenspflichten
- Was bringt es mir, wenn ich glaube?
- Ist Religion nur für Gläubige?
- Wie kann ich als Mitglied einer Minderheit meine Religion leben?
- Was bedeutet es zu sagen, dass ich einer Religion angehöre? Wer oder was bestimmt das?
- Wie gehe ich mit meinen Fehlern und den Fehlern anderer um?
- Rolle der Influencer
- Selbstoptimierungskultur
- Was ist heilig? Was ist dir/mir heilig?
- Bin ich mehr als die Summe meiner Likes? Wer oder was macht mich wertvoll?
- Was gibt mir Gemeinschaft – was gebe ich ihr?
- Popkultur: Jesus in Filmen und Popsongs, islamische Raps etc.
- Wer und was ist für mich (und uns) wichtig und prägend?
- Warum gibt es unterschiedliche Religionen?
- Sind die Botschaften der zentralen Personen heute noch relevant?
- Was verbindet die zent-ralen Personen der Religionen?
Gott/Göttliches/Transzendenz
- Was glaube ich? Hat jeder seine eigene Vorstellung von Gott? Gibt es Gott überhaupt?
- Wie begegnet mir Gott und Göttliches? (Wie) Kann ich mit Gott re-den? Hilft beten?
- (Woher) Kann ich wissen, wie Gott ist und was er von mir will?
- Todesängste: Wie gehe ich mit Angst vor dem Tod um?
- Was kommt nach dem Tod?
- Darf man sich oder anderen beim Sterben helfen?
- Wie gehen wir mit Trauer und Trauernden um? Was schenkt Trost?
- Sind alle Quellen einer Religion gleich wichtig?
- Warum gibt es so unterschiedliche Deutungen und Auslegungen von Heiligen Schriften?
- fundamentalistische und extremistische Deutungen Heiliger Schriften
- Wer bestimmt, was Gottes Wort ist?
- Wie wollen wir zusammenleben? Was gehen mich die anderen an?
- Was können wir für eine gerechte Welt tun?
- Lässt sich Gewalt (religiös) rechtfertigen?
- Sind wir alle gleich? Warum sind manche scheinbar gleicher?
Fragen? Wenden Sie sich hier an Frau Finck, Fachleiterin für Religion.
Philosophie
Kinder – und insbesondere Jugendliche während und nach der Pubertät – stellen spontan grundlegende Fragen, wenn sie sich über ihre Existenz und ihre Beziehung zur Welt Gedanken machen.
Diese Fragen sind oft sehr philosophisch, auch wenn die Kinder – und die Erwachsenen – sie nicht als solche benennen. So heißt es, dass Albert Einstein auf internationalen Kongressen regelmäßig verschwand, um mit den Kindern des Personals zu sprechen, weil sie seiner Meinung nach die grundlegenden Fragen der Physik stellten.
Wir werden diese Fragen auf philosophischere, d. h. rationalere Weise erarbeiten (indem wir die Grundlagen, die Argumentation und die logischen Konsequenzen herausarbeiten) und sie mit Wissen aller Art verknüpfen, damit diese spontanen Fragen ihre Naivität verlieren, aber dennoch ihren Tiefe behalten. Denn nur so können die Jugendlichen wirklich in die reale Welt, die Welt der Erwachsenen, eintreten – selbst auf die Gefahr hin, dass sie dort manchmal rationalere Positionen entwickeln als die Erwachsenen selbst.
Diese Fragen sollen sowohl anhand von aktuellen Nachrichten und modernen Medien als auch anhand von Erzählungen, Auszügen aus der Bibel oder dem Koran und literarischen Texten, wie z. B. Der kleine Prinz oder Voltaires Philosophische Erzählungen, angeregt werden.
Und natürlich werden die Schüler*innen auch mit einer Reihe von Antworten vertraut gemacht, die von den großen Philosophen der westlichen Tradition oder von den Gelehrten des Orients gegeben werden.
Wahlbereich III
Informatik
Schülerinnen und Schüler erwerben im Rahmen des Informatikunterrichts Kompetenzen in den folgenden Kompetenzbereichen:
Informatiksysteme analysieren und verstehen: Verstehen ist die Voraussetzung sowohl für einen sinnvollen Umgang mit Informatiksystemen als auch für eine Beteiligung an der Gestaltung von Informatiksystemen. Dazu eignen sich die Schülerinnen und Schüler sowohl Kenntnisse über Grundprinzipien von Informatiksystemen als auch ein Methodenrepertoire zu deren Analyse an.
Informatiksysteme gestalten: Informatiksysteme sollen Menschen bei vielfältigen Tätigkeiten optimal unterstützen, beispielsweise bei der Informationsgewinnung, bei Verwaltungsaufgaben oder bei der Ausübung von Hobby- oder Freizeittätigkeiten. Im Informatikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur, wie sie geeignete Informatiksysteme auswählen und an ihre Bedürfnisse anpassen, sondern auch, wie sie selber kleine Informatiksysteme für unterschiedliche Aufgaben gestalten können. Dabei erfahren sie, dass die Entwicklerinnen und Entwickler oftmals andere Interessen verfolgen als die Anwenderinnen und Anwender der Systeme.
Darstellen und Interpretieren: Von zentraler Bedeutung im Umgang mit und bei der Gestaltung von Informatiksystemen ist die Repräsentation von Information in Daten und die Interpretation von Daten zur Informationsgewinnung. Im Informatikunterricht erkennen die Schülerinnen und Schüler den Unterschied zwischen Daten und Information.
Fragen? Wenden Sie sich hier an Herrn Nolla, Fachleiter für Informatik.
Latein
Für wen?
Für alle!
Wenn du neugierig bist, die Mythologie liebst, dich für Sprachen, Geschichte, Kunst, Archäologie und vor allem für die Entdeckung einer anderen Zivilisation interessierst, dann ist Latein besonders für dich geeignet.
Was lernt man?
- Lernen der lateinischen Sprache (Wortschatz, Grammatik)
- Etymologie und Verbindungen zu anderenSprachen
- Lesen und Übersetzen von Texten ausverschiedenen Epochen
- Kultur und Alltagsleben der Römer
- griechische-römische Mythologie
- Geschichte des antiken Roms
- Studium antiker und moderner Kunstwerke
- Einführung in die Rhetorik und Philosophie
- Einführung in die altgriechische Sprache
- Inhalte, die den deutschen und französischen Curricula entsprechen
- Nutzung von digitalen Medien
- Gruppenarbeiten und Recherchen
- ständige Verbindungen mit der heutigen Welt, um den Einfluss der Antike in vielen Bereichen zu verstehen
- Praxis des lebendigen Lateins
- spielerische und kreative Aktivitäten
- kulturelle Ausflüge
Fragen? Wenden Sie sich hier an Frau Schumacher, Fachleiterin für Latein.
Spanisch
Ab welcher Stufe wird Spanisch unterrichtet?
Spanisch wird am DFG ab der 8. Klasse bis zur 12. Klasse unterrichtet.
Warum sollte man Spanisch lernen?
Vielleicht, weil Spanisch :
- von 500 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesprochen wird.
- Amtssprache in 21 Ländern ist.
- die am zweithäufigsten gesprochene Sprache der Welt und die am dritthäufigsten im Internet verwendete Sprache ist
- eine wunderschöne Sprache ist!
Am Deutsch-Französischen Gymnasium in Hamburg haben SchülerInnen, die Spanisch lernen, seit dem Schuljahr 2012-2013 die Chance, ihr Sprachniveau validieren zu lassen. Dank der Partnerschaft mit dem Cervantes-Institut in Hamburg können sie das international anerkannte DELE-Diplom (Diploma de Español en Lengua Extranjera) ablegen.
Reisen und weitere Projekte: